Stabile KHK: Gehtest und Laufband prognostisch ebenbürtig?
In einer Studie in den Archives of Internal Medicine war der weniger belastende 6-Minuten-Gehtest (6-MGT) bei Patienten mit stabiler Koronarerkrankung (KHK) zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos ebenso gut geeignet wie die Laufbandanalyse.
Im Rahmen der prospektiven Heart and Soul Studie erfolgte bei 556 Patienten mit stabiler KHK ein 6-MGT sowie eine Laufbandanalyse. Nach 8 Jahren wurden die Raten kardiovaskulärer Ereignisse (Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Tod) in Relation mit der erreichten Gehstrecke im 6-MGT gesetzt.
Während der 8 jährigen Beobachtungszeit traten 218 kardiovaskuläre Ereignisse auf. Patienten in der untersten Quartile im 6-MGT (87-419 Meter erreichte Gehstrecke) hatten ein vierfaches Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis als jene in der obersten Quartile (544-837 Meter Gehstrecke) (p<0.001). Mit jeder Abnahme um 104 Meter nahm das Risiko um 55% zu (Hazard Ratio 1.55). Wurden bekannte Faktoren wie Auswurffraktion, diastolische Dysfunktion, CRP, belastungsabhängige Ischämie ua. herausgerechnet, dann lag der Risikoanstieg pro Abnahme der Gehstrecke um 104 Meter bei 30% (Hazard Ratio 1.30). Insgesamt verbesserte der 6-MGT zusammen mit den traditionellen Risikofaktoren die prognostische Vorhersagekraft um 39%. Zudem zeigte sich, dass der prognostische Wert des 6-MGT mit jenem der Laufbandanalyse vergleichbar war.
Konklusion der Autoren: Der 6-MGT ist als kardiovaskulärer Prognosefaktor ebenso geeignet wie die Laufbandanalyse und verbessert in Verbindung mit anderen Risikofaktoren die Einschätzung des kardiovaskulären Risikos.
Link zur Studie
Arch Intern Med. 2012, Online Publikation Juni - Beatty AL et al.
02.07.2012 - gem