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Herzstillstand: Reanimation ohne Atemspende verbessert Überlebenschance

Bobrow und Kollegen entwickelten ein neues Protokoll zur Reanimation von Patienten mit einem Herzstillstand ausserhalb des Spitals. Diese neuartige umstrittene „minimal unterbrochene kardiale Wiederbelebung“ oder MICR sieht keine Atemspende vor.

Die MICR beginnt mit 200 ununterbrochenen Brustkompressionen, gefolgt von einer einzigen Defibrillation als Kardioversionsversuch, gefolgt von 200 weiteren Brustkompressionen; erst dann wird der Puls geprüft bzw. der Rhythmus analysiert. Epinephrin wird früh gegeben, die Intubation erfolgt erst spät. Die Beatmung erfolgt rein passiv durch die Kompression des Brustkorbs bei der Herzdruckmassage.

 

Für diese prospektive Studie, von Januar 2005 bis November 2007 durchgeführt, wurden Rettungssanitäter der Feuerwehr in 2 Grosstädten Arizonas in der MICR ausgebildet. Anschliessend wurden die Überlebensraten der Patienten mit Herzstillstand vor Einführung der MICR(konventionelle Reanimation) und nach Einführung der MICR verglichen. Studienendpunkt waren die Überlebensraten, sprich die Raten an Patienten, welche später das Spital lebend verlassen konnten.

 

Insgesamt wurden 886 Patienten reanimiert. Die Überlebensrate stieg von 1.8% bei konventioneller Reanimation (4 von 218 Patienten) auf 5.4% nach Einführung der MICR (36 von 668 Patienten) und wurde somit verdreifacht (OR 3.0). Bei jenen 174 Patienten, die vor Zeugen kollabierten und bei denen somit eine kardiale Ursache offensichtlich war, stieg die Überlebensrate nach Einführung der MICR sogar noch deutlicher an, von 4.7% (2 von 43 Patienten) auf 17.6% (23 von 131 Patienten); hier betrug die Odds Ratio 8.6. Auch im Vergleich zur Gesamtzahl aller 2'460 Patienten, die in den beiden Stadtregionen plus von 60 weiteren in der MICR ausgebildeten Feuerwehren in Arizona wegen Herzstillstand behandelt wurden, erwies sich die MICR überlegen: die Überlebensrate wurde von 3.8% auf 9.1% um den Faktor 2.7 erhöht; bei Patienten mit einem Herzstillstand vor Augenzeugen von 11.9% auf 28.4% (OR 3.4).

 

Konklusion der Autoren: Bei Patienten, welche einen Herzstillstand ausserhalb des Spitals erlitten, wurde durch die Einführung der MICR die Überlebensrate verbessert. Diese Ergebnisse sind noch durch randomisierte Studien zu untermauern.

 

Link zur Studie

JAMA 2008;299:1158-1165 - Bobrow BJ et al

14.03.2008 - gem

 
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