Hormonersatztherapie: Erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Östrogen/Testosteron-Kombinationspräparaten
Die Autoren dieser Studie evaluierten das Risiko für eine Brustkrebserkrankung im Zusammenhang mit der Einnahme Testosteron-haltiger Homonersatztherapien (HET) bei postmenopausalen Frauen.
Diese prospektive Kohortenstudie wurde im Rahmen der Nurses’ Health Study von 1978 bis 2002 durchgeführt. Menopausenstatus, Hormoneinnahme und Brustkrebsdiagnosen wurden alle 2 Jahre mittels Fragebögen eruiert.
Während des 24-jährigen Follow-ups (1'359'323 Personenjahre) erkrankten 4'610 Frauen an einem invasiven Mammakarzinom. Frauen mit einem Kombinationspräparat (Östrogen plus Testosteron) hatten ein nahezu 2.5-fach höheres Brustkrebsrisiko als Frauen ohne Hormonersatz (multivariates relatives Risiko: 2.48). Bei aktueller HET mit einem Östrogen/Testosteron-Kombinationspräparat war das Risiko für ein Mammakarzinom signifikant grösser als bei einer Östrogen-Monotherapie (P = 0.007) und marginal grösser als bei einer Östrogen/Progesteron Kombination (P = 0.11). Frauen mit einem Testosteron-haltigen Kombinationspräparat hatten eine Risikoerhöhung um 17.2% pro Jahr der Hormoneinnahme.
Konklusion der Autoren: Die Hormonersatztherapie postmenopausaler Frauen mit einem Östrogen/Testosteron-Kombinationspräparat ist mit einem signifikant erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert.
Link zur Studie
Arch Intern Med 2006;166:1483-1489 - Tamimi RM et al
26.07.2006 - gem