Enfuvirtid bei HIV-Infektion
Der sogenannte Fusionshemmer Enfuvirtid (Fuzeon®) verhindert den Eintritt des HI-Virus in die Wirtszelle und hat somit einen anderen Wirkungsmechanismus als die klassischen antiretroviralen Medikamente. Eine randomisierte Studie hat den Effekt von Enfuvirtid auf die Virusreplikation und den Immunstatus von HIV-Patienten evaluiert.
512 HIV-Patienten mit einem HIV-RNA-Plasmaspiegel von über 5000 Kopien/mL wurden in die randomisierte Multizenterstudie eingeschlossen. Bei allen Betroffenen bestand eine Resistenz gegen alle drei sonst angewendeten antiretroviralen Medikamente. Zwei Drittel der Patienten erhielten zweimal täglich eine übliche Kombinationstherapie (im Schnitt 4 Medikamente) plus 90 mg Enfuvirtid, ein Drittel der Patienten die Kombinationstherapie alleine. Primärer Endpunkt war die nach 24 Wochen gemessene Plasma-HIV-RNA bei allen Teilnehmern, die zumindest eine Dosis des Studienmedikaments bekommen hatten.
Die HIV-RNA nach 24 Wochen war unter der Kombinationstherapie mit Enfuvirtid signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (Abnahme um 1.43 log10 versus 0.65 log10 Kopien/mL, p<0.001). Die CD4-Zellzahl nahm in der Enfuvirtid-Gruppe signifikant stärker zu als in der Kontrollgruppe (65.5 versus 38.0/Kubik-mm, p=0.02).
Konklusion der Autoren: Kombiniert man eine Standard-Kombinationstherapie mit Enfuvirtid führt dies bei vorbehandelten und resistenten Patienten zu einer signifikant besseren Beeinflussung der Virusreplikation und des Immunstatus als wenn mit der Standardbehandlung weitertherapiert wird.
Abstract
NEJM 2003;348:2186-2195 - A. Lazzarin et al
03.01.2004 - dde