Wie viel kostet ein Hirnschlagpatient im ersten Jahr nach Ereignis?
K. Kaspar, Baden
Dieser Frage ist eine Studie der Argomed Aerzte AG in Zusammenarbeit mit dem KSB nachgegangen. Die Autoren haben die Daten von 172 konsekutiv behandelten Hirnschlagpatienten detailliert analysiert. Bei der Berechnung wurden lediglich über die Krankenkasse abgerechnete Kosten berücksichtigt.
Die durchschnittlichen Kosten beliefen sich pro Hirnschlagpatient auf 31'100 CHF. 36% davon entfielen auf die stationäre Rehabilitation, 22% auf die Pflegeheimkosten im ersten Jahr und 21% auf die Kosten im Akutspital. Die Pflegeheimkosten werden allerdings massiv unterschätzt, da die Krankenkassen im Jahr 2000 lediglich 23% der Pflegeheimkosten finanzierten.
Bei guter Selektion ist die Rehabilitation eine sehr sinnvolle und effiziente Intervention. 80% der stationär Rehabilitierten führten am Ende des ersten Jahres ein selbständiges Leben. Der Barthel-Index verbesserte sich bei den Rehabilitierten im Schnitt um 42, bei den nicht Rehabilitierten lediglich um 23 Punkte. Die Durchschnittskosten lagen beim Pflegebedürftigen im ersten Jahr bei 45'800 CHF, beim Selbständigen hingegen bei 25'800 CHF.
Zusammenfassung: Die Studie zeigt, dass die Zusammenhänge zwischen Qualität, Kosten und Wirtschaftlichkeit von grosser Bedeutung sind. Hirnschläge werden in Zukunft weiter zunehmen und bei der Beurteilung von Leistungen muss langfristig gedacht werden. Die Rehabilitation ist bei guter Selektion äusserst effektiv und kosteneffizient. Natürlich haben Anstrengungen zur Früherkennung und die Prophylaxe durch günstige Beeinflussung der bekannten Risikofaktoren oberster Priorität.
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12.05.2006 - dde |
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