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Das alternde Herz

Im Mittelalter starben die Leute wegen Krieg, Pest, Inquisition und einer hohen Kindersterblichkeit. Durch die Verbesserung der Hygiene und die Entdeckung von Antibiotika ist die Lebenserwartung, insbesondere in Europa, Nordamerika und Australien, in die Höhe geschnellt. In der Schweiz wird eine Frau aktuell durchschnittlich 83 und ein Mann 77 Jahre alt.
Kardiovaskuläre Todesfälle sind heute in unseren Breitengraden die Todesursache Nummer 1. Die Rate an Patienten, welche einen kardialen Tod erleiden, nimmt mit steigendem Alter exponentiell zu.

 

Das Herz schlägt in einem Leben durchschnittlich 3 Milliarden mal. Entgegen den Erwartungen zeigte sich in den letzten Jahren, dass sich die systolische LV-Funktion im Alter nicht verändert. Im Gegensatz dazu nimmt aber die diastolische LV-Funktion signifikant ab, das Herz wird steifer (liddle old ladies heart). Der BNP-Spiegel ist ein prognostischer Marker für Mortalität und Hospitalisationsrate.


Der Fluss des Blutes in den LV erfolgt in zwei Phasen, nämlich in der Diastole und während der Vorhofkontraktion. Die Vorhofkontraktion wird wegen der Rigidität des LV im Alter immer wichtiger. Dies ist auch der Grund, warum ein Vorhofflimmern dann auch wesentliche Auswirkungen auf die Hämodynamik haben kann.

 

Herzinsuffizienz, Hirnschläge und Myokardinfarkte (MI) nehmen im Alter zu. Die Hauptgründe sind die zunehmende systolische Hypertonie, häufiges Vorhofflimmern und zunehmende kardiale Risikofaktoren (in erster Linie das Alter selbst). Nicht nur die MI-Inzidenz, sondern auch die MI-Mortalität steigt mit zunehmendem Alter. Diese ist ausserdem abhängig von der MI-Grösse und der LV-Funktion.

 

Mechanismen, welche für das Altern der Zelle verantwortlich gemacht werden, sind oxidativer Stress, Herzfrequenz, die Telomerlänge und andere. In den Gefässen ist der Alterungsprozess des Endothels von zentraler Bedeutung. Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem Mitochondrien freie Radikale freisetzen, was zum Genschaden und zur Apoptose führt. Frustrierenderweise hat sich die Reduktion des oxidativen Stresses durch Vitamine als nicht präventiv erwiesen.

 

Das Alter ist der grösste kardiovaskuläre Risikofaktor!!!

 

 
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14.12.2005 - dde
 



 
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