Kreuzbandriss: Neue Therapie ohne Transplantat
Das Inselspital Bern hat eine neue Methode zur Behandlung des vorderen Kreuzbandrisses entwickelt. Vorteil ist vor allem eine kurze Heilungszeit.
Jedes Jahr erleiden rund 7000 Fussballer und Skifahrer einen Kreuzbandriss. Bis vor kurzem war es nicht möglich, das eigene Kreuzband nach einem Riss zu erhalten. Es wurde deshalb bis auf die Stümpfe entfernt und durch eine Spendersehne aus dem gleichen Bein ersetzt.
Eine Forschungsgruppe des Inselspitals, Universitätsspital Bern, hat nun unter Leitung des Kniechirurgen Stefan Eggli ein Verfahren entwickelt, welches gerissene Kreuzbänder zur Selbstheilung bringen kann. Nach der neuen Operationsmethode soll die Heilung schneller voranschreiten als nach üblicher Technik, was besonders für ambitionierte Sportler ein entscheidendes Argument sein wird. Da keine Spendersehne entnommen werden muss, kann dieser Eingriff künftig ambulant durchgeführt werden.
Eggli und sein Team zeigten bei diversen Versuchen an Schafen, dass bei einer dynamischen Stabilisierung des Kniegelenks das gerissene Kreuzband derart ruhiggestellt werden kann, dass es zur Spontanheilung kommt. Dieser Prozess wird durch Wachstumsfaktoren aus dem eigenen Blut unterstützt.
Das Kernelement der dynamischen Stabilisierung besteht aus einem Polyethylenfaden. Er wird im Oberschenkel verankert und stabilisiert durch ein Federsystem im Unterschenkel das Kniegelenk bei jeder Bewegung.
Das Inselspital bietet die neue Art der Kreuzbandoperation ab sofort an.
Inselspital Bern
01.07.2009 - dde