Erste roboterunterstützte Operationen am Kantonsspital Winterthur
Am Kantonsspital Winterthur (KSW) werden seit Anfang Juli Patienten mit Prostatakrebs mit dem Da-Vinci-Operationsroboter "Da Vinci" operiert. Das KSW teilt sich die Anlage mit der Winterthurer Privatklinik Lindberg.
Ein Kooperationsvertrag regle die Nutzung des Geräts und erlaube es beiden Spitälern, diese moderne Technologie mit minimalem Kostenaufwand anzubieten, teilte das KSW am Montag mit. Das Gerät wird in einem bestimmten Turnus am KSW und in der Klinik Lindberg eingesetzt.
Der erste Eingriff mit "Da Vinci" erfolgte im KSW am 8. Juli, wie André Haas, Mediensprecher des KSW, auf Anfrage sagte. Verantwortlich für die roboterunterstützten Operationen ist Hubert John, der seit dem 1. Juli in der Urologie des KSW tätig ist. Er sei mit rund 600 Da-Vinci-Eingriffen einer der erfahrensten Da-Vinci-Operateure in Europa, stellte Haas fest. Zuvor war John unter anderem an der Universitätsklinik Zürich und in der Hirslanden-Gruppe tätig.
Vielseitige Anwendungen
Für das KSW sei der Operationsroboter "Da Vinci" der Einstieg in die roboterunterstützte Operationstechnologie, sagte Haas. Geplant sei, die Technik auch für komplexe laparoskopische Eingriffe, beispielsweise bei speziellen Nieren- und Blasenoperationen, einzusetzen. Aber auch in der Gynäkologie bringe die Technik Vorteile.
Bei Operationen mit "Da Vinci" steht der Chirurg nicht mehr direkt am Operationstisch, sondern steuert den Eingriff von einer Konsole aus. Die Operationsinstrumente werden mit Hilfe einer Kamera über einen Joystick geführt. Die Da-Vinci-Technologie hat sich in den letzten Jahren an verschiedenen Schweizer Spitälern durchgesetzt.
Roboterunterstützte Operationen gelten als schonend für den Patienten. Bei der Entferung von Prostatatumoren würden damit gute Ergebnisse erzielt - auch bezüglich Erhaltung von Kontinenz und Potenz, wie das KSW in seiner Mitteilung schreibt.
sda
21.07.2009 - gem