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Reduzierte Krankenkassenprämien bei Verzicht auf Abtreibung

Die Krankenkassen KPT und Concordia haben ihre Kollektiverträge mit der Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) gekündigt. Grund: Die SHMK offeriert denjenigen ihrer Mitglieder, die sich verpflichten, auf Abtreibungen zu verzichten, Rabatte auf den Zusatzversicherungen.

In einer vom Montag datierten Stellungnahme hält die KPT fest, sie wolle politisch und konfessionell neutral bleiben. Die Concordia hatte ihren Kollektivvertrag letzte Woche aufgelöst, insbesondere weil die SHMK sich nicht an bestimmte Punkte gehalten habe, wie am Dienstag Direktionsmitglied Mark Glutz zur Nachrichtenagentur SDA sagte.

 

SHMK-Präsident Dominik Müggler bestätigte diese Angaben. Die Vetragsauflösungen beträfen bei den beiden Krankenkassen einige hundert Personen. Die SHMK werde demnächst darüber entscheiden, ob sie andere Versicherer als neue Partner suchen wolle.

 

Auch mit Intras und Provita...

Zurzeit bestehen laut Müggler noch Kollektivverträge mit den Krankenkassen Intras und Provita. Auch für diese erhalten - wie bei KPT und Concordia - diejenigen Mitglieder und Gönner der SHMK, die sich in einer Erklärung von Abtreibung und vorgeburtlichen Untersuchungen distanzieren, bei den Zusatzversicherungen Rabatte bis zu 40 Prozent.

 

Dabei können die Versicherten jederzeit schriftlich von dieser Erklärung zurücktreten und bei einer allfälligen Abtreibung die finanziellen Leistungen der Grundversicherung in Anspruch nehmen. Bei diesem Vorgehen gebe es also nichts Gesetzdeswidriges, sagte Daniel Dauwalder, Sprecher des Bundesamtes für Gesundheit.

 

Gar nicht zufrieden ist aber die Schweizerische Stiftung für sexuelle und reproduktive Gesundheit (PLANeS). In einem Communiqué vom Dienstag wirft sie den Krankenkassen vor, das Spiel der SHMK mitzuspielen. Die PLANeS begrüsst es deshalb, dass KPT und Concordia ihre Verträge mit der SHMK auflösten. Sie fordert die übrigen auf, das gleiche zu tun.

 

...und mit sansan

PLANeS prangert gleichzeitig an, dass zwischen der Organisation Prolife und der Versicherung sansan, und damit verbunden der Helsana, eine ähnliche Partnerschaft bestehe. Die Versicherten müssten in einer Verzichtserklärung gegenüber Prolife unter anderem im Fall einer Abtreibung auf jegliche Leistungen der Krankenkassen verzichten.

 

Laut Renato Solomita von Prolife sind rund 40'000 Personen im Rahmen von Kollektivverträgen mit den beiden betreffenden Kassen versichert. Darunter seien zahlreiche Familien.

sda

29.03.2006 - dde

 
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