Häufung von Parasitenbefall untersucht: Brunnenkresse möglicher Auslöser
Anfang 2009 wurde in der Schweiz eine Häufung von Leberegel-Fällen registriert. Eine gemeinsame Quelle dieses Parasitenbefalls konnte zwar nicht eruiert werden. Die Behörden vermuten aber, dass der Verzehr von Brunnenkresse die Krankheit auslöste.
Die total 22 Fälle konzentrierten sich auf die Innerschweiz und den Kanton Bern, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag mitteilte. Weil nicht klar war, ob es sich um einen Ausbruch oder um eine zufällige Häufung von Fällen handelte, führte das BAG im Auftrag einer Arbeitsgruppe eine Befragung der Erkrankten durch.
Die Abklärungen ergaben keine Evidenz für das Vorliegen einer gemeinsamen Quelle der Erkrankungen und somit einer echten Ausbruchssituation. Das Sammeln wilder Pflanzen zum Eigengebrauch konnte laut BAG als Risikofaktor klar ausgeschlossen werden.
Knapp die Hälfte der Patienten hatte sich innerhalb von drei Monaten vor dem angenommenen Symptombeginn im Ausland aufgehalten. Die meisten konnten sich allerdings nicht mehr erinnern, ob sie Salate mit Kresse konsumiert hatten. Zweimal zwei Patienten hingegen vermuteten, dass sie sich im selben Restaurant bzw. an derselben Feier den Parasiten über Kresse geholt haben könnten.
Der grosse Leberegel (Fasciola hepatica) ist ein zur Klasse der Saugwürmer gehörender und weltweit vorkommender Parasit, der als Endwirt pflanzenfressende Säugetiere befällt - vor allem Rinder und Schafe. Menschen werden viel seltener und eher als Zufallswirt befallen.
Die Parasiten werden beim Verzehr roher Pflanzen, die in Gewässern oder deren unmittelbaren Nähe gedeihen, aufgenommen. Diese Pflanzen können mit infektiösen Metazerkarien, eingekapselten Larven des Parasiten, behaftet sein. Krankheitsfälle beim Menschen sind nicht einfach zu erkennen und im Einzelfall auch nicht meldepflichtig.
sda
01.12.2009 - dde