Stellenwert des Brustkrebsscreening
Ein ganzer Kongresstag wurde dem aktuellen Stand des Brustkrebsscreenings gewidmet. In randomisierten Studien konnte gezeigt werden, dass die Brustkrebsmortalität durch ein organisiertes Mammographiescreening bis zu 35% gesenkt werden kann.
Zweifel, die an der Qualität dieser Studien aufgekommen sind, wurden 2002 durch ein Expertenteam, organisiert durch die «International Agency for Research on Cancer (IARC)» mit der WHO zurückgewiesen. Leider ist die Sensitivität der Mammographie bekanntlich bei dichtem Brustdrüsengewebe limitiert. Durch die Kombination mit einer Ultraschalluntersuchung kann die Sensitivität der Mammographie erhöht werden insbesondere zur Diagnose von kleinen Karzinomen.
Üblicherweise schliessen diese Screeningprogramme Frauen zwischen 50 und 70 Jahren ein. Die 8 bis anhin durchgeführten randomisierten Studien waren durch die zu geringe Fallzahl im Bezug auf die Frauen der Altersgruppe zwischen 40-49 zuwenig aussagekräftig. Screening bei Frauen unter 40 Jahren ist nur dann vertretbar, wenn sie zu einer Hochrisikogruppe gehören, wie das bei Trägerinnen von den BRCA-1 und BRCA-2 Genen der Fall ist.
Eine randomisierte Studie aus England, von Prof. Blamey vorgestellt, untersuchte ob ein Mammographie-Intervall von einem Jahr dem von 3 Jahren überlegen ist. Die Untersuchung schloss 110’000 Frauen im Alter von 50-64 Jahren ein und konnte keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen im Bezug auf ein 6-Jahresüberleben zeigen. Von der «American Cancer Society» und anderen Amerikanischen Organisationen werden zur Zeit jährliche Screening-Intervalle für Frauen > 50 Jahre empfohlen, begleitet von einer klinischen Untersuchung. Obwohl die MRI-Untersuchung der Brust vielversprechende Resultate zeigt, konnte diese Methode bis jetzt keine Senkung der Brustkrebsmortalität zeigen und liefert zu viele falsch-positive Befunde.
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