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Sie sind hier: Kongresse/Tagungen » Kongressberichte 16. April 2024
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Die individuelle systemische Brustkrebstherapie: Traum oder Realität?

Mit der zunehmenden Detektion auch sehr früher Mammakarzinome im Rahmen der Screeningprogramme, stellen sich bezüglich systemischer, medikamentöser Therapie zwei wichtige Frage: wer profitiert von einer systemischen Therapie und welches ist die richtige Therapie für die entsprechende Patientin. Dies gilt vor allem für die Patientinnen mit kleinen Tumoren ohne Befall der axillären Lymphknoten.

 

Eine Vielzahl von Forschern sucht nach molekularen Markern, welche als Prognosefaktoren dienen können. Bis heute sind nur die Oestrogen- und Progesteronrezeptoren des Tumors, welche für die Indikation einer Hormontherapie entscheidend sind und der HER-2 Status welcher für die Wirksamkeit einer Trastuzumabtherapie spricht, für den generellen klinischen Gebrauch empfohlen. Neu werden nun auch der Plasminogenaktivator vom Urokinasetype (uPA) und sein Typ 1 Inhibitor (PAI-I) von der deutschen Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologie als biologische Prognosefaktoren empfohlen. Diese beiden Faktoren fördern die Invasion und Metastasierung der Tumorzellen. Die Bestimmung erfolgt durch einen standardisierten enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) im frischen Tumorgewebeextrakt. Nodal-negative Patientinnen mit tiefem Level von uPA und PAI-I haben eine exzellente Prognose mit einem 5-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 96%, dagegen haben nodal-negative Patientinnen mit hohen Levels der beiden Faktoren ein 5-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 88%. Ein holländisches Forschungsteam fand mit Hilfe eines DNA microarray technology eine Genfolge von 70 Genen, welche das Risiko für ein Rezidiv nach Primärtherapie bei den nodal-negativen Patientinnen mit bestimmen kann. So könnte in Zukunft eine Untergruppe von Patientinnen definiert werden, welche ein exzellentes 10-Jahresüberleben hat und bei welchen eine systemische Therapie unnötig ist.


Um die Frage nach der richtigen Therapie zu beantworten müssen wir uns bewusst sein, dass es sich bei den Brustkrebspatientinnen um ein sehr heterogenes Kollektiv handelt. Werden heute mehrere Chemotherapieschemen miteinander verglichen, kann es durchaus sein, dass eine Untergruppe von dem neuen Regime so stark profitiert, dass das rezidivfreie Überleben respektive Gesamtüberleben des ganzen Kollektivs verbessert wird, obwohl die restlichen Untergruppen nicht profitieren oder ihre Krankheit sich sogar verschlechtert.

 

Trotzdem konnte die Überlegenheit von anthrazyklin- und taxanhaltiger Chemotherapie gezeigt werden und scheint in der Hochrisikosituation die Standartchemotherapie zu werden.



 
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