Leaderboard

Sie sind hier: Kongresse/Tagungen » Kongressberichte 19. April 2024
Suchen
tellmed.ch
Kongressberichte
Erweiterte Suche
Fachliteratur
Fortbildung
Kongresse/Tagungen
Kongressberichte
CH-Tagungsberichte
Kongresskalender
Tools
Humor
Kolumne
Presse
Gesundheitsrecht
Links
 

Zum Patientenportal

 
Schrift: Schrift grösser Schrift kleiner

 Das Portal für Ärztinnen und Ärzte

Tellmed richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe. Für Patienten und die Öffentlichkeit steht das Gesundheitsportal www.sprechzimmer.ch zur Verfügung.

 

Rect Top

Brustkrebstherapie bei der älteren Patientin

Mit der demographischen Entwicklung in den europäischen Ländern nimmt die Anzahl der über 75-jährigen Patientinnen mit Brustkrebs laufend zu. Heute zählen bereits 25% der Brustkrebspatientinnen zu den über 75-Jährigen. Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Meinung ist das brustkrebsspezifische Überleben bei der älteren Patientin nicht besser als bei der jüngeren. Die Gründe dafür könnten eine aggressivere Tumorbiologie und eine schlechtere Tumorabwehr seitens der Patientin sowie eine schlechtere Verträglichkeit der Therapie sein. Als weiterer Faktoren wird die geringere Aktivität bezüglich Diagnostik und Therapie bei der älteren Patientin diskutiert.

 

Da bei vielen klinischen Studien zur medikamentösen Brustkrebstherapie die Altersobergrenze bei 70 Jahren liegt, fehlen weitergehend Daten zu den Patientinnen über 75 Jahren. Dies gilt für die neoadjuvante, die adjuvante und die Therapie des Rezidivs. Einige klinische Studien haben die Insuffizienz einer alleinigen Tamoxifentherapie an der Stelle einer lokalen Sanierung demonstriert. Nicht ausser acht gelassen werden darf jedoch die psychische Belastung einer älteren Patientin durch eine Mastektomie, da diese oft als «Beginn des Endes» wahrgenommen wird.

 

Die adjuvante Hormontherapie hat bei Patientinnen über 70 ähnliche Resultate bezüglich Reduktion des Rezidivs und der Mortalität gezeigt wie bei unter 60-Jährigen. Dem gegenüber scheint die Chemotherapie bei der älteren Patientin weniger wirkungsvoll. Ursächlich dafür ist wahrscheinlich ein schlechteres Vertragen der Chemotherapie auf Grund des Alters wobei die Chemotherapieschemen nicht konsequent eingehalten werden können. Möglich ist auch, dass die Karzinome im Alter weniger chemosensibel sind.

 

Die adjuvante Chemotherapie bei der älteren Patientin sollte angewendet werden, wenn der Tumor Hormonrezeptor negativ ist und axilläre Lymphknoten befallen sind. Bei der Therapiewahl sollte die Lebenserwartung der Patientin und die Verträglichkeit der Therapie diskutiert werden. Falls eine Chemotherapie gewählt wird, ist das Einhalten des Chemotherapieschemas von grosser Bedeutung, allenfalls mit der Unterstützung von leukozytenstimulierenden Faktoren. Bei den bereits metastasierten Brustkrebsleiden steht bei der älteren Patientin mit einem hormonrezeptorpositiven Karzinom die Therapie mit «Selective Estrogen Receptor Modulators» (SERMs) und Aromataseinhibitoren im Vordergrund, wogegen hochdosierte Gestagen- und Oestrogentherapien gänzlich verlassen wurden. Die Chemotherapie ist hier indiziert, wenn eine Lebensverlängerung respektive ein Symptommanagement bei hormonrezeptorarmen Tumoren möglich ist, ein Tumorleiden unter Hormontherapie progredient ist oder die Metastasen ein schnelles Handeln fordern. In diesem Fall ist eine Monotherapie einer Polychemotherapie vorzuziehen.



 
Adserver Footer
Rect Bottom
 

Fachportal Gastroenterologie:
Abklärung, Diagnose
Therapie, Prävention

Eisen-Fachportal:
Eisenmangel und Eisenmangelanämie
Sprechzimmer: Patientenratgeber
Sky right 1