Benigne Prostatahyperplasie in der Allgemeinpraxis
Die Benigne Prostatahyperplasie BPH kann in der Allgemeinpraxis adäquat behandelt werden. Die Patienten sprechen aber ihre Beschwerden häufig nicht spontan an.
Dr. Flam vom Hôpital Cochin in Paris berichtete von einer epidemiologischen Studie zur BPH in Allgemeinpraxen in Frankreich. Primäres Ziel der Studie war herauszufinden, warum Männer mit BPH ihre Problematik beim Arztbesuch nicht ansprechen. Weiter wurde in der Studie untersucht, wie die neu mit BPH diagnostizierten Patienten in der Allgemeinpraxis versorgt werden. Allgemeinpraktiker rekrutierten in ihrer Praxis 10 konsekutive Patienten mit einem Mindestalter von 50 Jahren, ohne frühere BPH-Diagnose und ohne dass sich die Patienten spontan über Beschwerden beklagten. In 2’200 Praxen wurden dadurch insgesamt 18’540 Patienten in die Studie eingeschlossen. Die Prävalenz der BPH in dieser Patientenpopulation betrug 49.6%. Bei über 80% dieser Patienten stellte sich in der weiteren Befragung und Untersuchung heraus, dass sie an BPH-Symptomen litten.
Als häufigste Gründe, warum diese urologischen Symptome nicht spontan angesprochen wurden, nannten die Patienten «normale Beschwerden im Alter» (69.8%) und «Angst vor chirurgischen Eingriffen» (47.7%).
Rund 80% der diagnostizierten Patienten wurden in der Allgemeinpraxis weiter versorgt. Eine Weiterleitung an den Urologen erfolgte in 21.1% der Fälle. Die Mehrzahl der in der Allgemeinpraxis behandelten Patienten erhielten eine medikamentöse Therapie (83.5%). Die Autoren der Studie hielten fest, dass die in der Allgemeinpraxis durchgeführte Therapie in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Richtlinien zur Behandlung der BPH war.
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