Biologika bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen
Die Behandlung dieser Erkrankungen wurde durch die Biologika revolutioniert. Ob der Enthusiasmus gerechtfertigt ist erläutert PD Dr. Diego Kyburz.
Bei der rheumatoiden Arthritis zeigen verschiedene Studien, dass die Kombination eines Tumor Nekrose Faktor alpha (TNF)-Hemmers mit Methotrexat im Vergleich zur reinen Methotrexatmonotherapie eine signifikante Reduktion der Krankheitsaktivität herbeiführt. Ein Teil der Erkrankten gelangen in eine klinische und radiologische Remission, was mit Heilung gleichgesetzt werden kann.
30% der Patienten sprechen aber nicht auf TNFalpha-Hemmer an. Andere Biologika können jedoch bei diesen resistenten RA-Fällen zum Therapieerfolg führen.
Prof. Kyburz schlussfolgert: „Der Enthusiasmus ist gerechtfertigt. Die Biologika vermindern den Anteil therapieresistenter RA-Fälle und können, falls bereits bei früher aggressiver RA eingesetzt, die Krankheit zum Stillstand bringen“.
Die Biologika wirken auch bei den Spondylarthritiden. Von Heilung kann aber nicht gesprochen werden. Bei der ankylosierende Spondylarthritis (AS), einem Subtyp der SpA mit Befall des Achsenskeletts und der peripheren Gelenke, reduzieren die TNFalpha-Hemmer die Entzündungsaktivität im Achsenskelett jedoch signifikant.
Bis vor der Biologika-Ära standen nur symptomatische, schmerzreduzierende Medikamente zur Verfügung, welche die Entzündungsaktivität nicht beeinflussten. Die erosive Knochenzerstörung wird unter der Therapie mit TNFalpha-Hemmer aber nur verlangsamt und kommt gemäss Professor Jürgen Braun, Herne, Deutschland leider nicht zum Stillstand.
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11.09.2006 - ssc |
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