REIN-2: Intensivierte Blutdrucksenkung bei nicht-diabetischer chronischer Nierenerkrankung verzögert das terminale Nierenversagen nicht
Bei chronischen Nephropathien ist die Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE) renoprotektiv. Es stellt sich nun die Frage, ob die Niere noch besser geschützt werden kann durch eine stärkere Blutdrucksenkung unter die bisher angestrebten Werte.
In die randomisierte, kontrollierte Multizenterstudie wurden Patienten mit nicht-diabetischer Nephropathie mit Proteinurie, welche bereits mit dem ACE-Hemmer Ramipril (2.5 mg/d) behandelt wurden, eingeschlossen. Sie wurden entweder in die konventionelle Gruppe (diastolischer BD < 90 mmHg, n=169) oder in die intensivierte Gruppe (syst. /diast. BD <130/80 mmHg, n=169) randomisiert. Um die tiefen Blutdruckwerte zu erreichen, erhielten die Patienten der intensivierten Gruppe zusätzlich zu der konventionellen Therapie den Ca-Kanalblocker Felodipine (5-10 mg/d). Der primäre Endpunkt war die Zeit bis zum End-Stadium der Nierenerkrankung.
Der mittlere Follow up betrug 19 Monate. Bei 38 von 167 Patienten der intensivierten Gruppe (23%) respektive 34 von 168 Patienten der konventionellen Gruppe (20%) trat ein terminales Stadium der Nierenerkrankung ein (Hazard Ratio 1.00, p=0.99).
Konklusion der Autoren: Patienten mit nicht-diabetischer Nephropathie mit Proteinurie profitieren von einer zusätzlichen strikten Blutdrucksenkung nicht. Das terminale Stadium der Nierenerkrankung konnte nicht verzögert werden.
Lancet 2005;365:939-46 - Ruggenenti et al
14.03.2005 - undefined