Perenniale Rhinitis: Die Rolle der Prostaglandine und Leukotriene
Man geht davon aus, dass bei chronisch entzündlichen, nicht infektiösen Beschwerden des oberen und unteren Respirationstrakts erhöhte Prostaglandin- und Leukotrienspiegel für einen Teil der Symptomatik verantwortlich sind. Bei den Nasenpolypen, der intrinsischen und allergischen Rhinitis spielen die Prostaglandine eine Rolle, die Leukotriene bei der Pathogenese des Asthmas.
Die Autoren dieser Studie massen die mukosalen Eicosanoidspiegel (Eicosanoide = Sammelbezeichnung für Prostaglandine, Thromboxane und Leukotriene) bei Patienten mit drei Rhinitistypen und verglichen sie mit denen von Kontrollindividuen. Ausserdem wurde der Effekt topischer Steroide auf den Eicosanoidspiegel bei den Rhinitiden und Kontrollen untersucht.
100 Rhinithispatienten konnten in die randomisierte Placebo-kontrollierte Studie rekrutiert werden. 21 Kontrollpersonen mit Nasenseptumdeviation ohne rhinitische Beschwerden wurden der Rhinitisgruppe gegenübergestellt. Die Rhinitis klassifizierte man in 3 Gruppen: Perenniale allergische Rhinitis (PAR), nicht-allergische Rhinitis mit Eosinophilie (NARES) und nicht-eosinophile Rhinitis (NENAR). Vor Bestimmung der Eicosanoidspiegel erhielten die Rhinitispatienten entweder Fluticason-Nasenspray oder ein Placebo über eine Periode von 6 Wochen. Anschliessend wurde den Patienten aus der unteren Nasenmuschel eine Nasenschleimhautbiopsie entnommen woraus die Spiegel von Prostaglandin E2 (PGE2), D2 (PGD2), Leukotrien E4 (LTE4) und B4 (LTB4) bestimmt wurden.
Patienten mit nicht behandelter Rhinitis hatten signifikant tiefere Eicosanoidspiegel (PGE2, PGD2, LTE4 ) als die Kontrollindividuen. Bei den Patienten mit PAR und NARES, die 6 Wochen mit Flutinase behandelt wurden, waren die Eicosanoidspiegel höher aber immer noch signifikant tiefer als bei den Kontrollen. Die topischen Steroide hatten keinerlei Effekt auf die LTB4-Spiegel. Die LTB4 differierten nicht signifikant zwischen den 3 Rhinitisgruppen und der Kontrollgruppe.
Konklusion der Autoren: Man ging davon aus, dass bei der chronischen, nicht infektiösen oberen Respirationstraktentzündung erhöhte Eicosanoidspiegel an der Pathogenese der Erkrankungen beteiligt sind. Die Resultate dieser Studie belegen aber das Gegenteil. Fluticasone bewirkte einen Anstieg der Prostaglandin-/Leukotrienspiegel.
Abstract
Journal of Laryngology & Otology 2004;118:500-507 - R. Shahab et al
30.09.2004 - undefined