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Orale Kontrazeption erhöht das Krebsrisiko nicht; ja stellt mitunter sogar einen Gewinn dar

Die Einnahme der Pille steht immer wieder in der Kritik das Krebsrisiko zu erhöhen. Hannaford und Kollegen evaluierten in dieser Langzeit-Kohortenstudie das absolute Krebsrisiko unter Einnahme oraler Kontrazeptiva.

Als Datenpool dienten einerseit die von den Hausärzten der Teilnehmerinnen gesammelten Daten (smaller general practitioner observation dataset) und andererseits das grössere, vom nationalen Gesundheitsdienst erfasste Datenset. Als primärer Endpunkt wurde das relative Krebsrisiko von Frauen mit Pilleneinnahme im Vergleich zu Frauen, die niemals die Pille einnahmen berechnet; und zwar für spezielle Karzinomarten, für die Gruppe der gynäkologischen Karzinomerkrankungen und für Karzinome generell. Alter, Raucherstatus, Anzahl der Geburten, sozialer Status und Einnahme einer Hormonersatztherapie wurden dabei mitberücksichtigt. In weiteren Subgruppenanalysen wurde das relative Krebsrisiko in abhängigkeit von der Dauer der Pilleneinnahme, dem Zeitpunkt des letzten Pillengebrauchs und der Eigenschaften der Teilnehmerinnen evaluiert.

 

Das Datenset umspannte etwa 330'000 Jahre von Frauen, die niemals die Pille einnahmen und 744'000 Jahre von Frauen, welche die Pille einnahmen oder eingenommen hatten. Im Vergleich zur Kontrollgruppe hatte die Pillengruppe ein statistisch signifikant geringeres generelles Krebsrisiko, und im Speziellen für Dickdarm- oder Rektumkarzinome, Uterus- und Ovarialkarzinome, Metastasen unbekannter Primärkarzinome, und für andere Karzinome. Im kleineren Datenset der Hausärzte bestand kein signifikant geringeres generelles Krebsrisiko in der Pillengruppe. Mit zunehmender Dauer der Pilleneinnahme wurde ein statistisch signifikanter Trend zur Risikoerhöhung bei Zervixkarzinome und Karzinome des ZNS oder der Hirnanhangsdrüse gesehen; bei Uterus- und Ovarialkarzinome bestand ein signifikanter Trend zur Risikoverminderung mit Dauer der Pilleneinnahme. Der günstige Effekt auf das relative Risiko für Ovarial- und Unteruskarzinome blieb auch nach Absetzten der Pille über viele Jahre bestehen; wenn auch nicht immer statistisch im signifikanten Ausmass. Die absolute Reduktion für das generelle Krebsrisiko in der Pillengruppe betrug 45 pro 100'000 Jahre im Datenset des nationalen Gesunheitsdienstes und 10 pro 100'000 Jahre im Datenset der Hausärzte.

 

Konklusion der Autoren: In dieser Kohortenstudie war die Pilleneinnahme nicht mit einem erhöhten generellen Krebsrisiko assoziiert; und stellt mitunter sogar einen Gewinn dar. Jedoch könnte die Balance zwischen Krebsrisiko und Gewinn international variieren, in Abhängigkeit von länderabhängigen Faktoren bezüglich Pillengebrauch und Krebsinzidenzen.

 

Link zur Studie

BMJ 2007, Early online Release am 11. September - Hannaford PC et al

13.09.2007 - gem

 
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