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Orale Kontrazeption: Wahl des Gestagens beeinflusst Thromboserisiko

Zwei im aktuellen BMJ publizierte Studien - eine aus den Niederlanden und eine aus Dänemark - untersuchten das venöse Thromboserisiko unter oraler Kontrazeption in Abhängigkeit von der Wahl des Gestagens.

Die niederländische Studie beruht auf Daten von 1'524 prämenopausalen Frauen aus sechs Spezialkliniken, die wegen einer tiefen Beinvenenthrombose behandelt wurden. Diese wurden mit 1'760 Kontrollen verglichen. Primärer Endpunkt war eine objektivierte tiefe Beinvenenthrombose oder Lungenembolie.

 

Unter aktueller oraler Kontrazeption war das relative Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose gegenüber Nichtanwenderinnen um das Fünfache erhöht. Nicht nur die Östrogendosis war mit einer Risikoerhöhung assoziert. Auch die Wahl des Gestagens hatte einen Einfluss: Levonorgestrel erhöhte das Risiko um den Faktor 3.6, Gestoden um den Faktor 5.6, Desogestrel um den Faktor 7.3, Cyproteronacetat um den Faktor 6.8 und Drospirenon um den Faktor 6.3. Dabei war das Thromboserisiko in den ersten Monaten am höchsten.

 

Konklusion der Autoren: Unter oraler Kontrazeption besteht trotz Anwendung moderner Präparate nach wie vor ein erhöhtes Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose. Neben Östrogendosis und Dauer der Anwendung ist auch die Wahl des Gestagens für die Minimierung des Thromboserisikos bedeutsam.

 

Für die dänische Kohortenstudie wurden alle Frauen aus dem nationalen Register (1995-2005), die zwischen 15 und 49 Jahre alt waren und bei denen keine kardiovaskulären oder malignen Erkrankungen vorlagen, eingeschlossen. Insgesamt wurden 10.4 Millionen Lebensjahre erfasst und 3.3 Millionen Anwederjahre einer oralen Kontrazeption. Von insgesamt 4'213 registrierten tiefen Beinvenenthrombosen traten 2'045 bei aktuellen Anwenderinnen auf. Das absolute Risiko für eine Venenthrombose pro 10'000 Frauenjahre betrug 3.01 bei den Nichtanwenderinnen und 6.20 bei den aktuellen Anwenderinnen. Mit der Dauer der Anwendung nahm das erhöhte Risiko wieder ab: Im ersten Jahr war das Risiko gegenüber Nichtanwenderinnen um das 4.17-fache, nach 1 bis 4 Jahren noch um das 2.98-fache und nach mehr als 4 Jahren nur noch um das 2.76-fache erhöht. Auch in dieser Studie wurde das Risiko von der Wahl des Gestagens beeinflusst: Verglichen mit Levonorgestrel war das Risiko mit Norgestimat 1.19-fach, mit Desogestrel 1.82-fach, mit Gestoden 1.86-fach, mit Drospirenon 1.64-fach und mit Cyproteron 1.88-fach erhöht. Das Risiko mit Norgestimate war mit 1.19 etwa gleich wie mit Levonorgestrel. Diese Vergleiche galten unter der Voraussetzung, dass die Dauer der Einnahme und die Östrogendosis gleich waren.

 

Konklusion der Autoren: Das Risiko für tiefe Beinvenenthrombosen unter aktueller Anwendung oraler Kontrazeptiva ist abhängig von der Östrogendosis und der Dauer der Anwendung. Gegenüber Levonorgestrel besteht bei Präparaten mit Desogestrel, Gestodene oder Drospirenon ein höheres Thromboserisiko.

 

Link zur niederländischen Studie

Link zur dänischen Studie

BMJ 2009;339:b2921 - BMJ 2009;339:b2890 - van Hylckama Vlieg A et al. - Lidegaard Ø et al.

18.08.2009 - gem

 
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