Lamotrigin als add-on Therapie bei primär generalisierter Epilepsie von Vorteil
Lamotrigin ist als Monotherapie und als add-on Therapie bei partieller Epilepsie mit oder ohne sekundär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen und primär generalisierten tonisch-klonischen (PGTC)-Anfällen zugelassen. Biton und Kollegen haben die Wirksamkeit und Sicherheit von Lamotrigin als Zusatztherapie bei primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen untersucht.
Für die randomisierte doppelblinde placebokontrollierte Studie wurden Epilepsie-Patienten mit PGTC-Anfällen und bestehender antiepileptischer Therapie randomisiert. Patienten mit einer partiellen Epilepsie in der Anfalls-Anamnese und im Screenig-EEG kamen nicht in Frage. In einer Titrationsphase wurde die Studienmedikation (Lamitrin oder Placebo) bis zum Zielwert aufdosiert und über eine 12-wöchige Erhaltungsphase verabreicht.
Von den 121 randomisierten Patienten, 2 bis 55-jährig, erhielten 117 entweder Lamotrigin oder Placebo zusätzlich zur bestehenden antiepileptischen Therapie. In der Medikationsphase (Titrationsphase plus Erhaltungsphase) wurde die PGTC-Häufigkeit unter Lamotrigin um 66.5%, unter Placebo um 34.2% reduziert (p=0.006). Aufgeschlüsselt waren die entsprechenden Prozentzahlen in der Titrationsphase 60.6% bei Lamitrogin und 32.8% bei Placebo (p=0.006), in der Erhaltungsphase 81.9% (Lamitrogin) und 43.0% (Placebo, p=0.038). In der Erhaltungsphase wurden bei 72% in der Lamitrogingruppe gegenüber 49% in der Placebogruppe eine 50%ige Reduktion der PGTC-Anfälle erreicht (p=0.014). Vergleichbare Resultate zeigten sich bei den generalisierten Anfällen. Häufigste unerwünschte Nebenwirkungen waren Schwindel und Müdigkeit (jeweils 5% Lamotrigin vs. 2% Placebo), sowie Übelkeit (5% Lamotrigin vs. 3% Placebo).
Konklusion der Autoren: Lamotrigin ist als add-on Therpie zur Behandlung primär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle wirkungsvoll, das Toleranzprofil ist günstig.
Link zur Studie
Neurology 2005;65:1737-1743 - Biton V et al
15.12.2005 - gem