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Nachweisbare DVT bei akuter Lungenembolie gilt als Risikofaktor für die Mortalität.
Ob der Nachweis einer DVT bei einer akuten Lungenembolie einen Einfluss auf die Prognose hat, war bisher unklar. Eine im Chest publizierte Meta-Analyse ging dieser Frage nach.
Chest. 2016 Jan;149(1):192-200. , Becattini C et al.

Idiopatische Lungenembolie: Antikoagulation für 6 oder 24 Monate
Patienten mit provozierter Lungenembolie (z.B. Operation, lange Bettruhe, Trauma) erhalten eine Antikoagulation für 3 bis 6 Monate. Welche Dauer der Antikoagulation bei Patienten mit Lungenembolie ohne erkennbare Ursache ausreichend oder optimal ist, ist unklar.
JAMA. 2015;314:31-40 , Couturaud F et al.

Akuter Myokardinfarkt: Koronarembolien selten, aber gefährlich
Koronarembolien sind eine relativ seltene, aber bedeutsame nicht atherosklerotische Ursache für einen akuten Myokardinfarkt. Eine japanische Studie im Fachblatt Circulation untersuchte Häufigkeit, Ursache und Prognose koronarembolischer Herzinfarkte.
Circulation 2015, Online Publikation am 25. Juni , Shibata T et al.

Moderne Kontrazeptiva: Bis zu vierfach höheres Thromboserisiko
Kombinierte orale Kontrazeptiva der 3. und 4. Generation stehen schon länger am Pranger, das Thromboserisiko zu erhöhen. Uneinheitliche Untersuchungsmethoden und Studienergebnisse verhinderten bisher einen direkten Risikovergleich der einzelnen Präparate. Das haben nun britische Forscher in einer grossangelegten Studie nachgeholt.
BMJ 2015;350:h2135 , Vinogradova Y et al.

Krampfadern: Stripping, Veröden oder Verkleben?
Zur Behandlung von deutlich sichtbaren Krampfadern steht heute eine Reihe von Verfahren zur Verfügung, wie das klassische Venenstripping, die Laserbehandlung oder die Schaumsklerosierung. Eine Studie im NEJM verglich diese drei Verfahren in Hinblick auf die Lebensqualität der Patienten.
N Engl J Med 2014; 371:1218-1227 , Brittenden J et al.

Lungenembolie: Nutzen der Lysetherapie bei intermediärem Risiko
Patienten mit Lungenembolie und hohem Sterberisiko sind eine klare Indikation zur Thrombolyse zusätzlich zur Antikoagulation. Bei intermediärem Risiko (hämodynamisch stabile Patienten mit Rechtsherzbelastung) ist der Nutzen der Lysetherapie bisher unklar.
JAMA. 2014;311(23):2414-2421 , Chatterjee S et al.

EINSTEIN-Studien: ASS oder NSAR erhöhen Blutungsrisiko
Bei tiefer Venenthrombose (TVT) oder Lungenembolie (LE) erfolgt in der Regel eine zeitlich begrenzte Antikoagulation zur Prävention weiterer Thromboembolien. Zum Blutungsrisiko bei zusätzlicher ASS- oder NSAR-Einnahme liegen bisher kaum Daten vor.
JAMA Intern Med. 2014;174(6):947-953. , Davidson BL et al.

Postpartales Thromboserisiko bis zu 12 Wochen relevant erhöht
Bei Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko wird nach einer Entbindung eine Thromboseprophylaxe für sechs Wochen empfohlen, da in dieser Zeit das Risiko besonders hoch ist. Eine Studie im NEJM zeigt nun, dass womöglich eine längere Prophylaxe sinnvoll wäre.
N Engl J Med 2014; 370:932-942 , Bill-Axelson A et al.

Postthrombotisches Syndrom: Kompressionsstrümpfe doch nutzlos
Nach einer tiefen Venenthrombose entwickelt sich oft ein postthrombotisches Syndrom. Zur Prophylaxe werden Stützstrümpfe routinemässig empfohlen, die bisherigen Studien dazu waren jedoch nie verblindet oder placebokontrolliert. Nun kam die SOX-Studie zum enttäuschenden Ergebnis, dass Kompressionsstrümpfe die Entwicklung des postthrombotischen Syndroms nicht verhindern können.
Lancet 2013, Online Publikation am 6. Dezember , Kahn SR et al. for the SOX trial investigators

Thromboembolierisiko oraler Kontrazeptiva
Venöse Thromboembolien, einschliesslich tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien, sind bekannte Komplikation von kombinierten oralen Kontrazeptiva (KOK). Das absolute Risiko ist zwar gering, jedoch aus Public Health-Sicht aufgrund der breiten Anwendung von Bedeutung. Eine neue Metaanalyse im Britischen Ärzteblatt fasst die derzeitige Datenlage zusammen.
BMJ 2013;347:f5298 , Stegeman BH et al.

Apixaban zur Sekundärprophylaxe venöser Thromboembolien
In der AMPLIFY-Studie wurde geprüft, ob der orale Faktor Xa-Inhibitor Apixaban die Therapie bei akuter venöser Thromboembolie einfacher und sicherer macht im Vergleich zur Standardtherapie mit Heparin und Vitamin-K-Antagonisten. Die Ergebnisse wurden nun im NEJM publiziert.
Agnelli G et al. , JAMA 2013;310:57-65

Antianämikum bei Herzinsuffizienz ohne Wirkung
Die Korrektur einer Anämie bei Patienten mit Herzinsuffizienz hat in der grossen RED-HF-Studie nicht wie erhofft die Mortalität und Morbidität gesenkt. Demnach scheint eine Anämie bei Herzinsuffizienz nur ein Marker für eine schlechte Prognose zu sein, jedoch kein therapeutischer Ansatzpunkt.
N Engl J Med 2013; 368:1210-1219 , Schwedberg K et al. for the RED-HF Committees and Investigators

Thromboembolien: Dabigatran zur Rezidivprophylaxe
In den im NEJM aktuell publizierten Studien mit Dabigatran zur verlängerten Sekundärprophylaxe tiefer Venenthrombosen erwies sich Dabigatran bei weniger Blutungen genauso effektiv wie Warfarin (RE-MEDY-Studie) und deutlich effektiver gegenüber Placebo (RE-SONATE-Studie).
N Engl J Med 2013; 368:709-718 , Schulmann S et al. for the RE-MEDY and the RE-SONATE Trials Investigators

Thromboembolie: Verlängerte Rezidivprophylaxe mit Faktor-Xa-Hemmer wirksam
Die AMPLIFY-EXT-Studie untersuchte, ob bei Patienten mit venöser Thromboembolie (VTE) die fortgesetzte Rezidivprophylaxe mit Apixaban nach der initialen Antikoagulation über 6-12 Monate sinnvoll ist. Die Ergebnisse wurden im New England Journal of Medicine publiziert.
N Engl J Med 2012; Online Publikation am 8. Dezember , Agnelli G et al. for the AMPLIFY-EXT Investigators

Lungenembolie: Sicherer Ausschluss in der Hausarztpraxis
Mit dem klinischen Wells-Score plus D-Dimer-Test kann auch der Hausarzt eine Lungenembolie zuverlässig ausschliessen und damit unnötige Spitalseinweisungen vermeiden. Dies ergab eine prospektive Kohortenstudie aus den Niederlanden, die im Britischen Ärzteblatt BMJ publiziert wurde.
BMJ 2012;345:e6564 , Geersing GJ et al.

Blutverdünnung auch bei erhöhtem Sturzrisiko?
Die Angst vor oraler Antikoagulation bei älteren Patienten mit erhöhter Sturzgefahr ist gross. Doch diese Befürchtung scheint gemäss einer prospektiven Studie im American Journal of Medicine oft unbegründet zu sein: Patienten mit hohem Sturzrisiko hatten nicht mehr Blutungskomplikationen als jene mit geringer Sturzgefahr.
Am J Med 2012;125:773-778 , Donzé J et al.

ASS zur Senkundärprävention nach idiopathischer Thromboembolie
Das Rezidivrisiko nach venöser Thromboembolie (VTE) ist noch während mehreren Jahren nach der empfohlenen Antikoagulationsdauer erhöht und beträgt in den ersten beiden Jahren etwa 20%. Eine Studie im New England Journal of Medicine prüfte, ob niedrig dosiertes ASS das Rezidivrisiko nach Absetzen der Antikoagulation senken kann.
N Engl J Med 2012; 366:1959-1967 , Cecilia Becattini et al. for the WARFASA Investigators

Vorhofflimmern: CHA2DS2-VASc-Score verbessert Einschätzung des Schlaganfallrisikos
Der CHA2DS2-VASc-Score ist eine Modifiaktion des in Europa häufig verwendeten CHADS2-Scores und erlaubt eine etwas feinere Differenzierung bei Patienten mit geringem Schlaganfallrisiko. Ob diese Verfeinerung tatsächlich auch eine bessere Risikostratifizierung ermöglicht, wurde in einer Registerstudie, der bislang grössten Studie zur Validierung des neuen Score-Systems geprüft.
Thromb Haemost 2012;107(6) , Olesen JB et al.

Thromboserisiko bei nicht-oralen Kontrazeptiva
Dass orale Kontrazeptiva das Thromboserisiko erhöhen wurde bereits kurz nach deren Einführung in den 60er Jahren erkannt und in einer Reihe epidemiologischer Studien untersucht. Wenige Erkenntnisse gab es bisher zum Thromboserisiko bei nicht-oralen Kontrazeptiva. Eine Dänische Studie im BMJ untersuchte diesen Zusammenhang.
BMJ 2012;344:e2990 , Lidegaard O et al.

EINSTEIN-PE: Rivaroxaban zur Initialbehandlung und Sekundärprävention bei Lungenembolie
Der orale Gerinnungshemmer Rivaroxaban hat sich bei der Behandlung von Patienten mit akuter symptomatischer Lungenembolie als genauso wirksam und sicher erwiesen wie die akutelle Standardtherapie. Die Studienergebnisse wurden aktuell auf dem Jahreskongress des American College of Cardiology (ACC) vorgestellt und zeitgleich im NEJM publiziert.
N Engl J Med 2012, Online Publikation am 26. März , The EINSTEIN–PE Investigators

 
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