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Behandlungs-Guidelines für die akute Otitis Externa

Die American Academy of Otolaryngology – Head and Neck Surgery Foundation (AAO-HNSF) hat erstmals Richtlinien für die Behandlung der akuten Otitis Externa (AOE) herausgegeben. Die neuen Empfehlungen wurden in der Aprilausgabe des Otolaryngology – Head and Neck Surgery (Supplement) publiziert.

Die AOE oder das „Schwimmerohr“ wird definiert als: Generalisierte Entzündung des äusseren Gehörgangs, wobei auch das Trommelfell einbezogen sein kann. Die jährliche Inzidenz beträgt 1 pro 100–250 Personen. Aufgrund von nicht abgeflossenem Wasser im Gehörgang können sich Bakterien stark vermehren und zu Infektionen führen.


Die relativ hohe Inzidenz der AOE und die sehr verschiedenen Behandlungsregimes waren gemäss Dr. R. Rosenfeld Anlass genug, um ein Therapie-Update respektive evidenz-basierte Guidelines auszuarbeiten. Das primär zu erreichende Ziel bei Benutzung dieser Guidelines sei die klinische Therapie der AOE. Zudem sollen die ineffektiven Behandlungen minimiert, die Pathogene eradiziert, Rückfälle und Nebenwirkungen vermieden und Kosten reduziert werden können.


Verschiedene otolaryngologische Experten aus der Kopf- und Nackenchirurgie, Pädiater, Allgemeinärzte, Internisten, Infektiologen, Notfallmediziner und medizinische Informatiker waren im Guideline Gremium vertreten.


Daten von 20 randomisierten Studien über die diffuse AOE und 240 andere Studien zur AOE lieferten die Grundlagen für die Verfassung der Guidelines. Folgende Interventionen wurden miteinander verglichen: antimikrobielle Medikamente versus Placebo, antiseptische versus antimikrobielle Medikamente, Chinolone versus nicht Chinolon-Antibiotika, Steroid/antimikrobielle Medikamente versus antimikrobielle Medikamente oder Steroid/antimikrobielle Medikamente versus Steroide.

 

Gemäss den aus diesen Studien extrahierten Daten sollte folgendes beachtet werden:

  • Bei vorhandenen Schmerzen: Analgetika verabreichen, je nach Schmerzintensität. Mit adäquater Behandlung bessert der AOE-Schmerz meistens innert einem Tag und verschwindet in den nächsten 4-7 Tagen vollständig.
  • Unterscheidung der diffusen AOE von anderen Ursachen, wie z. B. einer Otalgie oder Otorrhoe. 
  • Ursachen suchen, die die Behandlung der AOE erschweren können, z. B. nicht intaktes Trommelfell, Trommelfell-Röhrchen, Diabetes, immunsupprimierter Zustand, Radiotherapie oder Status nach Radiotherapie.

Empfehlungen:

  • Initiale Therapie der diffusen unkomplizierten AOE: topische Präparate z. B. antiseptische und antibiotische Ohrtropfen (sicher, schnell wirkend).
  • Topische antimikrobielle Therapie wählen aufgrund ihrer Wirksamkeit, Verträglichkeit, Therapie-Adhärenz und Kosten.
  • Patienten instruieren über Verabreichungsart der Tropfen.
  • Systemische Antibiotika vermeiden! Sie sind nur indiziert bei ausgeprägtem Ohrbefall, vorhandenem Diabetes, Immunsuppression oder bei Unmöglichkeit, eine topische Behandlung durchzuführen.
  • Bei engem Gehörgang kann die AOE durch Platzierung einer "Mèche", nach Gehörgangstoilette oder beidem besser behandelt werden.
  • Bei Trommelfell-Röhrchen oder Trommelfellperforation: Nicht-ototoxische Substanz verschreiben. Chinolon-Ohrtropfen sind bei diesen Fällen zugelassen.
  • Spricht der Patient nicht während 48-72 h auf die Therapie an, Diagnose überdenken, Ursache reevaluieren.
  • Ohrkerzen sind nicht indiziert zur Behandlung einer AOE (fehlender wissenschaftlicher Nachweis, Gefahr von Verbrennungen und/oder perforiertem Trommelfell).
  • Die Behandlung sollte innerhalb von 48-72 h nach Symptombeginn einer AOE (Otalgie, Juckreiz, Druck, ...) erfolgen.
  • Behandlungsmisserfolge können vorliegen wegen: engem Gehörgang, schlechter Therapiebefolgung, falscher Diagnose, mikrobiologischen Faktoren, Patientenfaktoren (zugrunde liegende Erkrankungen).

 

Otolaryngol Head Neck Surg. 2006;134(suppl):24-48 - Rosenfeld R et al

18.04.2006 - undefined

 
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