Prostatakrebs: ERSPC-Studie bestätigt Nutzen des PSA-Screenings
Das PSA-Screening zur Früherkennung von Prostatakrebs ist aufgrund der Überdiagnosen sehr umstritten. Auf der anderen Seite kann damit das Sterberisiko um mehr als ein Fünftel gesenkt werden, wie nun die Langzeitergebnisse der ERSPC-Studie belegen.
In die European Randomised study of Screening for Prostate Cancer (ERSPC)-Studie wurden mehr als 162.244 Männer im Alter von 55 bis 69 Jahren aus 7 europäischen Ländern eingeschlossen. Eine Gruppe wurde alle 4 Jahre zum PSA-Screening eingeladen, die andere Gruppe nicht. Primärer Endpunkt war die Prostatakrebs-spezifische Mortalität.
In den 13 Jahren wurden in der Screening-Gruppe 7408 Prostatakarzinome entdeckt, in der Kontrollgruppe waren es 6107. Das PSA-Screening erzielte eine signifikante Reduktion der Prostatakrebs-Mortalität um 15% nach 9 Jahren, um 22% nach 11 Jahren und um 21% nach 13 Jahren. Wurden nur jene Männer berücksichtigt, die tatsächlich das Screening in Anspruch nahmen, betrug die Reduktion sogar 27%. Der absolute Nutzen lag bei 27 Prostatakrebs-Diagnosen bzw. 781 gescreenten Männern um einen Tod zu verhindern.
Konklusion der Autoren: Das aktuelle Update der ERSPC-Studie nach 13 Jahren bestätigt, dass das PSA-Screening die Sterblichkeit an Prostatakrebs signifikant senkt und dass der absolute Nutzen mit der Zeit zunimmt. Trotz der Ergebnisse stellen die Überdiagnosen noch ein grosses Problem dar, welches der Einführung eines bevölkerungsbasierten PSA-Screenings entgegen steht.
Link zur Studie
Schröder FH et al. - The Lancet 2014;384:2027-2035
08.12.2014 - gem