Koronarstents - beschichtet oder unbeschichtet. Was ist besser?
Medikamentenbeschichtete Stents sind den unbeschichteten Stents nach 5 Jahren follow-up hinsichtlich Todesfall- oder Herzinfarktrisiko nicht überlegen.
Eine kürzlich im New England Journal of Medicine publizierte, randomisierte Studie, verglich medikamentenbeschichtete Koronarstents mit unbeschichteten Stents.
Die Studie schloss 9013 Patienten mit stabiler oder instabiler koronarer Herzkrankheit ein, die entweder einen medikamentenbeschichteten Koronarstent erhielten oder einen unbeschichteten Stent. Der beschichtete Stent war entweder mit Everolimus oder mit Zotarolimus beschichtet.
Primärer Studienendpunkt waren Tod (alle Ursachen) oder nichtfataler Myokardinfarkt. Sekundäre Endpunkte waren notwendige Revaskularisation, Stent-Thrombose und Lebensqualität.
Resultate
In der Gruppe mit beschichteten Stents betrug die Rate für den primären Endpunkt 16.6%. Für unbeschichtete Stents betrug die Rate 17.1%. Der Unterschied war nicht signifikant.
Die Revaskularisationsrate betrug 16.5% für beschichtete Stents und 19.8% für unbeschichtete Stents. Dies entspricht einem signifikanten Vorteil für beschichtete Stents (Hazard Ratio 0.76; 95% CI 0.69-0.86; p<0.001).
Eine Stent-Thrombose trat bei 0.8% der beschichteten Stents und bei 1.2% der unbeschichteten Stents auf. Die Differenz war nicht signifikant.
Bezüglich Lebensqualität zeigten sich keine Unterschiede zwischen den zwei Gruppen.
Schlussfolgerung der Autoren
Hinsichtlich Todefallrisiko oder Herzinfarktrisiko unterscheiden sich beschichtete oder unbeschichtete Koronarstents nicht. Eine Revaskularisation wird bei unbeschichteten Stents häufiger notwendig.
Link zu der Studie
15.12.2016 - fgr