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Antidepressiva: Shared Decision Making optimiert die Therapiewahl in der Grundversorgung

Depression Medication Choice (DMC)-Entscheidungshilfen, z.B. in Kartenform, dienen dem Direktvergleich von Wirkungen sowie patientenrelevanten Vor- und Nachteilen verfügbarer Antidepressiva und beziehen den Patienten in die Therapiewahl mit ein (Shared Decision Making). Eine Studie im JAMA Internal Medicine untersuchte, ob damit die Entscheidungsfindung bei der Therapiewahl und der Depressionsverlauf verbessert werden können.

Untersucht wurden 301 Erwachsene (Durchschnittsalter 44 Jahre, 67% Frauen) mit mittelschwerer bis schwerer Depression, bei denen neu ein Antidepressivum eingeführt werden sollte. Sie stammten aus 10 ländlichen, vorstädtischen und städtischen Hausarztpraxen (insgesamt 117 beteiligte Hausärzte). Die Wahl der antidepressiven Therapie erfolgte entweder konventionell durch den Arzt allein oder unter Einsatz von DMC-Entscheidungshilfen gemeinsam durch Arzt und Patient (Shared-Decision-Modell). Beurteilt wurden dabei qualitative Aspekte der Entscheidungsfindung - unter anderem wie sicher sich Patient und Arzt bei der Entscheidung waren (Decisional Conflict Scale) –, Auswirkungen auf die Patientenbetreuung sowie den Krankheitsverlauf (Patient Health Questionnaire for Depression PHQ-9).


Das Shared-Decision-Modell zeigte gegenüber konventioneller Betreuung signifikante Vorteile: Die Patienten wurden stärker in den Entscheidungsprozess einbezogen (47% vs. 33%; p<0.001) und kannten sich deutlich besser aus (65% vs. 56%; p=0.03). Ausserdem fühlten sich sowohl Patienten wie auch Ärzte sicherer bei ihrer Entscheidung (80% vs. 75%, p=0.02 respektive 80% vs. 68%, p<0.001) und waren zufriedener mit dem Ergebnis (p=0.002 respektive p=0.02). Keine Vorteile ergaben sich hinsichtlich Konsultationsdauer, Medikamenten-Compliance oder Krankheitskontrolle.

 

Fazit der Autoren: Shared Decision Making mittels DMC-Entscheidungshilfen konnte den Entscheidungsprozess bei der Wahl von Antidepressiva ohne zeitlichen Mehraufwand deutlich verbessern und damit die Patientenbetreuung im Allgemeinen optimieren. Medikamenten-Compliance oder Depressions-Outcome wurden dadurch jedoch nicht beeinflusst.

 

Link zur Studie

JAMA Intern Med. 2015;175(11):1761-1770 - LeBlanc A et al.

16.11.2015 - undefined

 
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