Allergische Rhinitis: SLIT-Therapie zeigt in Metaanalyse nur geringen Nutzen
Die sublinguale Immuntherapie (SLIT) wird immer häufiger als einfachere, kostengünstigere und patientenfreundlichere Alternative zur subkutanen Hyposensibilisierung bei Pollen-induzierter Rhinitis eingesetzt. Gemäss einer aktuellen Metaanalyse ist die SLIT aber nur gering wirksamer als Placebo.
Der systematische Review mit Metaanalyse basiert auf 13 randomisierten klinischen Studien aus den USA und Europa, die bei insgesamt 4659 Patienten mit Gräserpollen ausgelöster allergischer Rhinokonjunktivitis eine SLIT-Therapie mit Tabletten gegenüber Placebo verglichen.
Die SLIT-Tabletten zeigten sowohl bei den Beschwerden (Symptom-Score) wie auch beim antiallergischen Medikamentengebrauch (Antihistaminika, Kortikosteroide) nur einen mässigen Vorteil gegenüber Placebo (mittlere Differenz im Symptom-Score: minus 0.28, p<0.001; mittlere Differenz im Medikamenten-Score: minus 0.24, p<0.001). Nebenwirkungen traten unter SLIT häufiger auf (61.3 vs. 20.9%). Sieben SLIT-Patienten benötigten eine Epinephrin-Gabe.
Konklusion der Autoren: Gemäss dieser Metaanalyse hat die SLIT bei allergischer Rhinitis nur eine geringe Wirkung (Symptomlinderung, Medikamentenverbrauch). Diese Ergebnisse rechtfertigen deren Einsatz nur aufgrund der einfacheren und patientenfreundlicheren Anwendung nicht.
Link zur Studie
JAMA Intern Med. 2015;175(8):1301-1309 - Di Bona D et al.
30.08.2015 - gem